Tafel-Landesvorsitzender blickt auf 2024 zurück und mahnt mehr Unterstützung durch das Land an

Der Landesverband Tafel Sachsen-Anhalt e.V. konnte in 2024 über 6.200 Paletten mit Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs vor der Vernichtung retten. Kai-Gerrit Bädje, Landesvorsitzender der gemeinnützigen Tafeln in Sachsen-Anhalt, dankt nun allen Beteiligten und mahnt mehr Unterstützung durch das Land an.

„Dass wir weit über 2.000 Tonnen mit Lebensmitteln und Waren retten konnten, um sie armutsbetroffenen Menschen zur Verfügung zu stellen, ist eine gute Nachricht. Ich danke unserem Logistikteam in Hohenerxleben und allen Mitgliedstafeln für die gemeinsame Kraftanstrengung“, so Bädje.

Gleichzeitig verweist der Tafel-Vorsitzende darauf, dass der sachsen-anhaltische Landesverband der Tafeln zu den kleineren in Deutschland gehöre und kritisiert: „Das führt uns eindrücklich die Dimensionen der Lebensmittelverschwendung in Deutschland vor Augen.“

Der Beginn des Jahres 2025 ist eine willkommene Möglichkeit, um den zahlreichen Unterstützerinnen und Unterstützern der Tafeln zu danken. 

„Unser Dank gilt der Postcode Lotterie, der Deutschen Fernsehlotterie und dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt für die aktive Unterstützung im Jahr 2024. Auch die vielen Groß- und Einzelspenden von Unternehmen und Menschen aus ganz Deutschland helfen uns sehr und sind Ausdruck der Wertschätzung für den Einsatz unserer Ehrenamtlichen“, betont Bädje. 

Gleichzeitig wünscht sich Bädje eine ausgeweitete Unterstützung durch das Land Sachsen-Anhalt, die sich nicht ausschließlich auf den sozialen Aspekt der Tafelarbeit beschränken sollte.

„Leider ist die Perspektive der Landesregierung Sachsen-Anhalts auf unsere Arbeit bisher ausschließlich sozialpolitisch geprägt. Doch die Tafeln sind so viel mehr: Es gibt zahlreiche ökologische und ökonomische Gesichtspunkte, die neben unserer Unterstützung für armutsbetroffene Menschen förderwürdig sind. Diese Synergienin den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung und Umwelt sollten sich auch in der finanziellen Ausstattung des Tafel Sachsen-Anhalt e.V. und seiner Mitglieder durch das Land widerspiegeln“, so Kai-Gerrit Bädje.

Als Beispiel führt der Landesvorsitzende an, dass die Logistik des Verbands das Verkehrsaufkommen und die Abgasbelastung durch die Zusammenarbeit mit einem großen Logistikunternehmen reduzieren würde. Auch trage man zur Nachhaltigkeitsbildung der Bevölkerung bei, um Lebensmittelverschwendung Vorschub zu leisten. 

In den letzten Jahren beobachtet der Tafel-Landesverband systemische Veränderungen bei den Spendenaufkommen, die auf veränderte Bedingungen im Lebensmittelhandel zurückgeführt werden können. Während die Spenden aus dem örtlichen Handel rückläufig seien, was auf ein besseres Wirtschaften dieses Branchenzweigs mit verderblichen Waren zurückgeführt werden könne, profitieren die Tafeln stärker von überregionalen Produzentenspenden und Zulieferungen aus den Zentrallagern großer Lebensmittelhandelsketten. Dies erfordert perspektivisch den Aufbau neuer Akquisestrukturen.

„Der steigende Anteil von Großspenden bedeutet jedoch nicht, dass die Gesamtspenden ebenfalls steigen“, schränkt Bädje ein. Insofern halte das neue Jahr Herausforderungen für die Tafeln bereit, denen man sich nun stellen werde.